Mobilität bedeutet gesellschaftliche Teilhabe. Doch aufgrund von Diskriminierung können viele Menschen den Straßenraum und den öffentlichen Verkehr nicht richtig nutzen oder sich dort nicht sicher fühlen. Das wollen wir ändern!
Seit dem 8. März 2021 können alle Menschen, die auf ihren Wegen zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit Bus oder Bahn Diskriminierung erlebt haben, unter "Mobilität für alle" über ihre Erfahrungen berichten.
Betroffene oder Interessierte können unter info@vcd-brandenburg.de Kontakt mit dem Projektteam aufnehmen.
Die Pressemitteilung zum Projektstart und den Fragebogen für Diskriminierungserfahrungen finden Sie unter Downloads.
https://brandenburg.vcd.org/service/presse/
Mobilität für alle – neues Projekt gegen Diskriminierung im Verkehr geht an den Start Zum internationalen Frauentag startet der VCD Brandenburg zusammen mit dem Autonomen Frauenzentrum Potsdam, dem Büro für Chancengleichheit und Vielfalt der Landeshauptstadt Potsdam, der Grünen Jugend Brandenburg, den Juso-Hochschulgruppen, dem Migrations- und Integrationsrat des Landes Brandenburg, dem Opferperspektive e.V., dem Referat für Ökologie, Nachhaltigkeit und Verkehr des AStA der Universität Potsdam und dem Zentrum gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit des Landes Brandenburg ein Projekt, das Diskriminierung im Verkehrsbereich sichtbar machen und Maßnahmen zur Abhilfe entwickeln will
Potsdam, 05. März 2021: Sicher und unbehelligt zu Fuß, mit dem Fahrrad und in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein, ist eine Grundvoraussetzung, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Doch tagtäglich sind viele Menschen Belästigungen, Anfeindungen oder sogar Bedrohungen ausgesetzt, wenn sie sich im öffentlichen Raum bewegen. „Wir brauchen dringend eine Verkehrswende, das heißt eine Verlagerung auf den öffentlichen Verkehr, den Rad- und Fußverkehr. Eine solche Wende muss aber alle Menschen mitnehmen und das kann nicht gelingen, wenn Menschen diskriminiert werden oder Angst vor Belästigungen im ÖPNV und Straßenraum haben“, erläutert Mirjam Rehr, stellvertretende Vorsitzende des ökologischen Verkehrsclubs VCD in Brandenburg, „Eine Personengruppe, die hiervon und teilweise auch von sexualisierter Gewalt betroffen ist, sind Frauen. Deshalb starten wir zum internationalen Frauentag mit unserem Projekt Mobilität für alle, um eine öffentliche und politische Debatte anzustoßen und konkrete Vorschläge für Maßnahmen zu entwickeln, die Diskriminierungen entgegenwirken, Zivilcourage stärken und Angst nehmen.
Diskriminierung hat viele Gesichter
Aber nicht nur Frauen sind Opfer von Diskriminierung im Verkehr. „Oft wird einfach darüber hinweggesehen, wenn Menschen in Bussen und Bahnen angepöbelt oder belästigt werden“, erklärt Lena Gaidies, die Projektleiterin des neuen VCD Projektes, „Wir möchten den Betroffenen eine Möglichkeit geben, ihre Probleme und Erfahrungen sichtbar zu machen. Deshalb haben wir unter https://brandenburg.vcd.org/themen/mobilitaet-fuer-alle/ einen Ort eingerichtet, an dem Menschen von ihren Erfahrungen erzählen können. An einem Aktionstag im Sommer werden wir die Ergebnisse veröffentlichen.
“Dass Diskriminierung im Verkehrsbereich ganz unterschiedlich aussehen kann, erfährt Cristina Martín von der Opferperspektive täglich bei ihrer Beratungsarbeit: "Wir erfahren in unserer Arbeit immer wieder von Fällen rassistisch motivierter Gewalt und Diskriminierung im Verkehrsraum. Beispielsweise sind geflüchtete Menschen in abgelegenen Sammelunterkünften unzureichend an den ÖPNV angebunden und werden zudem von Busfahrer:innen des Öfteren einfach stehen gelassen.